Bürgerfrage zur Verkehrsbelastung in Muckenschopf

Beitrag von Dr. Katrin Korth, Liste MiTEiNANDER für Lichtenau

Mich treibt das Thema der Lärmbelastung in Muckenschopf um. Der LKW-Verkehr in unserem kleinen und eigentlich wundervollen Ortsteil Muckenschopf ist hoch. Dabei sind vor allem die Holztransporte eine große Belastung für die Menschen entlang der Lichtenbergerstraße  und der Hanauerstraße. (Nebenbei: das Sägewerk hat noch andere, sehr unangenemhme Auswirkungen, auch auf Scherzheim. Ob der Standort mit seiner schlechten Erschließung, dem an vielen Stellen unbefestigten Grundstück und der Feinstaubbelastung überhaupt für eine derart große Produktion geeignet ist, wurde in den letzten Jhren ja immer mal wieder diskutiert, auch wenn es Genehmigungen für den Betrieb gibt.)

Meine Frage in der Gemeinderatssitzung am 25.06.2025 war:

Wenn man sich die dem Lärmaktionsplan zugrunde gelegten berechneten Zahlen anschaut, fällt auf, dass die Lichtenberger Straße in Muckenschopf eine vergleichsweise geringe Gesamtverkehrsbelastung hat, aber prozentual den höchsten Schwerverkehrsanteil in Lichtenau.

Täglich fahren hier die Holztransporte ins Sägewerk, große und lange Fahrzeuge. An manchen Tagen bis zu 100 Fahrzeuge. Das ist verbunden mit einer hohen Lärmbelastung, die sich in den für den Lärmaktionsplan berechneten Zahlen nicht wiederfindet. Schlimm ist, dass Schwertransporte nicht selten mit zu hoher Geschwindigkeit in den Ort hineinfahren und der 30er Bereich erst unmittelbar vor der Einmündung in die Hanauerstr. beginnt. Die Straßenbreite ist 6 m, die Gehwege sind manchmal 1,50 m, aber an vielen Stellen schmaler.

Es gibt häufig Gegenverkehre bei den großen LKW und wenn der Platz nicht reicht, dann fahren diese auch über die Gehwege. Die Straßenbreite reicht für die Menge der Schwerverkehre, die dort mittlerweile fahren, nicht aus. (Hinweis: bei großen Anteilen an Schwerverkehren empfehlen die Richtlinien 6,50 m bis 7,00 Straßenbreite.) 

All das in einem Ort, der eigentlich idyllisch abseits der Hauptstraße, der L 175, liegt.

Jenseits von der Lärmthematik, die der Lärmaktionsplan nicht wiedergibt, die aber für die Anliegenden eine sehr große Belastung ist, hat Muckenschopf ein Verkehrssicherheitsproblem, für die Schwächsten – Fußgänger, Kinder, alte Menschen, Radfahrende).

Wann und wie will der Bürgermeister diesem Problem, dass es seit vielen Jahren gibt, dass aber in den letzten Jahren stetig gewachsen ist, widmen?

Herr Greilach hat in seiner Antwort erkennen lassen, dass er sich des Problems bewusst ist, er an dem Thema dran ist, aber die Verkehrsbehörde beim LRA, die Tempo 30 letztlich anordnet,  leider eine ablehnende Haltung hat.

Mich hat diese Antwort nicht überzeugt, denn mittlerweile gibt die Straßenverkehrsordnung auch andere Begründungsmöglichkeiten für Tempo 30 her, z.B. städtebaulöiche Gründe oder Verkehrssicherheit für zu Fuß gehende Menschen und Radfahrende. Es ist sicher nicht einfach für die Verwaltung, solche Themen immer wieder anzusprechen, aber genau das ist notwendig. Die letzte Verkehrsschau ist meines Wissens bereits einige Jahre her. Seit dem haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen geändert. Man muss hier auch politisch Druck machen, z.B. beim Landrat. Ich finde es jedenfalls schlecht, dass die Muckenschopfer dieser Situation seit Jahren ausgesetzt sind und habe mich gefreut, dass einige Gemeinderäte verschiedener Fragktionen meine Frage in der Debatte um den Lärmaktionsplan aufgegriffen haben. Eine gründliche Verkehrszählung, die in Aussicht gestellt wurde, kann hier deshalb nur der erste Schritt sein.

Lärmaktionsplan und Ortsmitte – Bericht aus der Gemeinderatssitzung am 26.06.2025

Zeit große Themen standen auf der Tagesordnung: die Lärmaktionsplanung und die Ortsmitte.

Lärmaktionsplanung

Bei der Lärmaktionsplanung ging es nach der Offenlegung und die Bewertung der Stellungnahmen nun um den Beschluss. Auf der Basdis des Beschlusses kann die Stadtverwaltung bei der Verkehrsbehörde des Landratsamtes die verkehrsrechtlich Anordnung beantragen, die notwendig ist, damit die Tempo-30-Schilder aufgehängt werden können.

Der Lärmaktionsplan ist eine sogenannte formelle Planung, weshalb es wie bei Beauungsplänen eine Offenlage gibt. In der Offenlage haben sich verschiedene Träger öffentlicher Belange und auch einige einige Bürgerinnen und Bürger mit Sellungnahmen gemeldet. Erwartungsgemäß tun sich die Verkehrsbehörden mit einigen Forderungen des Plans schwer. Die Abwägung zwischen den Belangen des motorisierten Verkehrs und Lärmbelastung, aber auch sicherheitsrelevanten Themen wie Verkehrssicherheit oder eine lebenswerte Ortsmitte, fällt bei den Verkehrsbehörden meist zugunsten des motorisierten Verkehrs aus. Und natürlich muss der Verkehr über die Ortsdurchfahrten fließen, aber das geht auch gut mit Tempo 30, was leiser und viel sicherer für alle ist. Bedauerlich fanden wir in diesem Zusammenhan die Stellungnahme zum ÖPNV. Hier wurde mit Zeitverzögerungen und damit verbundenen höheren Kosten argumentiert. Wir finden es schade, dass diese Belange gegeneinander ausgepsielt werden. Lärmberuhigte Ortsdurchfahrten und guter ÖPNV sind kein Widerspruch.

Bei der Beschlussfassung zum Lärmaktionsplan haben wir von MiTEiNANDER und alle anderen Fraktionen uns dafür ausgesprochen, dass Tempo 30 an allen durch den Lärmaktionsplan geplanten Stellen umgesetzt wird. Für die Stellen, die aktuell vom Landratsamt abgelehnt werden, soll die Stadt mit den entsprechenden Behörden in den Dialog gehen und hart verhandeln, damit auch z.B. Scherzheim und Muckenschopf ganztags eine Temporeduzierung erhalten.

Sicher ist, dass durchgängige, ganztägige Tempo 30 Zonen auf der L 75 von Einfahrt Ulm aus Greffern kommend bis zum Kreisel an der Tankstelle und auf der L 76 von der jetzigen Tempo 30 Zone an der Ulmer Kirche bis zur Orlemannkreuzung möglich sind. In den Bereichen der L 76 von der Tempo 30 Zone an der Kirche in Ulm bis zum Ortsausgang Ulm und an der L 75 von Ortseingang Scherzheim von Lichtenau kommen bis zur barrierefreien Bushaltestelle in der Ortsmitte, will das Landratsamt nur im Zeitraum von 22:00-06:00 Uhr Temporeduzierung zulassen. Ganz schwierig wird es mit der Lichtenberger Straße in Muckenschopf. Hier sieht die Verkehrsbehörde gar keine Temoplimits. Bei der großen Belastung, der die Muckenschopfer ausgesetzt sind, weil täglich bis zu 100 LKW durch den Ort rollen, geht es ja um viel mehr als um Lärm. Wir von MTEiNANDER sehen hier dringenden Handlungsbedarf. Sollte dies nicht über den Lärmaktionsplan realisiert werden können, dann müssen unbedingt andere Maßnahmen geprüft werden. Auch alle Mitglieder des Gemeinderates waren sich einig, dass die Haltung der Verkehrsbehörden aus Lärmschutzgründen und wegen der Verkehrssicherheit nicht akzeptabel ist. Die Verwaltung will nun noch mal die verkehrsbelastung zählen lassen.

Den Beschluss und die Lärmaktionsplanung haben wir hier angefügt.

Lärmaktionsplanung GR20260626

Ortsmitte

Im zweiten großen Punkt wurde das Ergebnisdossier „Qualitätserfassung Ortsmitte Lichtenau“ vorgestellt, welches vom Land finanziert wurde und einen Grundstein für eine attraktive und verkehrsberuhigte Ortsmitte legen soll. Hier wurden Maßnahmen aufgezeigt, wie im Bereich zwischen Orlemannkreuzung bis zum Lindenplatz das Leben insbesondere für Radfahrende und zu Fuß gehende Menschen angenehmer und sicherer gestaltet werden könnte. Letzten Endes brachten die vorgetragenen Punkte für uns kaum neue Erkenntnisse. Aber die Problemstellen, die auch wir schon während unseres Wahlkampfes erfasst hatten (klare Trennung der Bereiche für für zu Fuß gehende Menschen, Radfahrende und KFZ, Sitzmöglichkeiten, Fahrradabstellplätze, bessere Anordnung der PKW-Parkplätze, barrierefreie Wege, „aufgeräumte“ Möblierung, kein Pflanztrog am falschen Platz, Schattenplätze), sind nun auch offiziell zu Papier gebracht. 
Es wurde der Stadt in Teilbereichen eine gute Bewertung, in mehreren Handlungsfeldern aber auch ein enormer Bedarf aufgezeigt. Um den Bedarf abzuarbeiten, braucht die Stadt Fördermittel. Um diese zu erhalten, ist die Erarbeitung eines städtebaulichen Gesamtkonzeptes, welches Verkehr und Aufenthaltsqualität zusammen denkt, sinnvoll und notwendig. Weil der verkehrssichere Ausbau der Orlemannkreuzung und  der barrierefreie Ausbau der Bushaltestelle Schwanen auf jeden Fall bald realisiert werden sollen, haben wir von MiTEiNANDER ein städtebauliches Gesamtkonzept vorgeschlagen. Der Bürgermeister hat Bereitschaft signalisiert, dies zu initiieren. Wir sind gespannt auf die Vorschläge.

Das Dossier findet Ihr hier.

Ortsmitte Qualitätserfassung

MITEiNANDER-Fraktion berichtet aus der Gemeinderatssitzung vom 5. Juni

Der Schwerpunkt der Gemeinderatssitzung lag in der Verabschiedung der Forsteinrichtungserneuerung für den Zeitraum der nächsten zehn Jahre. Hierzu gab es einen langen Vorlauf. Noch der alte Gemeinderat hat im Februar 2024 in einem Workshop neue Ziele des Stadtwaldes Lichtenau erarbeitet. In eine vierstündigen Besichtigungsradtour in unserem Wald am 23.05.2025 haben unser Revierförster, Herr Vollmer, Forstamtsbezirksleiter Herr Erbacher und ein externer Forsteinrichter den Gemeinderäten und der Verwaltung an exemplarischen Stellen den Entwicklungsstand, die Problematiken und die forstliche Planung für die nächsten zehn Jahre erläutert. Großes Ziel ist es, die Biodiversität im Stadtwald zu erhöhen, um die Widerstandskraft des Waldes gegen Umweltveränderungen zu stärken.

Hier einige Daten: Der Lichtenauer Wald hat eine zu nutzende Fläche von 409,5 Hektar (ein Hektar ist eine Fläche von 100×100 Meter). Unser Wald ist ein Buntlaubholzwald bei dem die Ahornarten mit 31% dominieren. Pappel- und Weidenbestände kommen auf 22%, die Eichen auf 16% und das restliche Buntlaubholz (u.a. Hainbuche, Vogelkirsche, Schwarznuss, Roteiche, Flatterulme) auf 17%. Bedingt durch das katastrophale Eschensterben beträgt der Eschenanteil nur noch 7%. Der Ausfall der Eschen hat neben den ökologischen Schäden auch für einen großen finanziellen Aufwand, u.a. Ersatzpflanzung und Jungbestandspflege, gesorgt. Aus der Sicht der Fraktion MiTEiNANDER ist begrüßenswert, dass der Holzvorrat im Planungszeitraum wachsen soll, der Anteil von Wertholz kräftig ausgebaut, die Hiebsmenge in einem ausgeglichenen Verhältnis steht, mehr Diversität aufgebaut (u.a. Elsbeere, Platane, Wildbirne und Wildapfel) und die Baumpalette damit breiter wird. Ein großes Plus für die ökologische Situation im Stadtwald wird die Herausnahme von 7% Waldfläche aus der Nutzung bringen. Diese, oft nicht wirtschaftlich zu betreibenden Flächen, bringen Flora und Fauna sehr viel und zahlen zusätzlich auf das Ökopunktekonto der Stadt ein. Schließlich wird die zielgerichtete und effektive Abstimmung mit den Jagdpächtern wichtig sein, um Verbissschäden im Rahmen zu halten und Naturverjüngungen damit eine Chance zu geben. Damit der Stadtwald zum Radfahren und Spazierengehen attraktiv bleibt, freuen wir uns auf eine gute Pflege des Waldlehrpfades und der Waldwege. Bedanken möchten wir uns bei den Forstfachleuten, die die komplexe Thematik sachverständig, detailreich und zukunftsorientiert bearbeiten. Es ist tatsächlich „Herzblut“ zu spüren.

Weiterhin befasste sich der Gemeinderat mit der Teilfortschreibung Windenergie. Aufgrund guter Windhöffigkeit war ein Areal an der L75 beim Wasserwerk in die Aufstellung der Vorranggebiete für Windenergieanlagen in den Regionalplan aufgenommen worden. Leider hat der Regionalverband nun der Realisierung einen Riegel vorgeschoben. Das Vorranggebiet wurde bei der Teilfortschreibung nicht mehr berücksichtigt und entfiel somit. Begründet wurde dies mit militärischen Belangen und dass der erforderliche Infrastrukturabstand fehle. Der Baden-Airpark liegt zu nahe. Auch am Rhein sind Windanlagen nicht genehmigungsfähig, da dort Naturschutz- und FFH-Flächen dem entgegenstehen. Somit können wir in Lichtenau für Erneuerbare Energien mit Windanlagen derzeit leider keinen Beitrag leisten, was wir bedauern. Wir bleiben aber am Ball und hoffen, dass sich vielleicht doch eine Lösung findet, die Windenergie auch auf Lichtenauer Flächen voranzubringen.

Am Donnerstag, den 26. Juni ist die nächste Gemeinderatssitzung terminiert. Die Fraktion MiTEiNANDER trifft sich immer montags um 18:45 Uhr vor der jeweiligen Gemeinderatssitzung. So ist unsere nächste Fraktionssitzung am Montag, den 23. Juni um 18:45 Uhr im Fraktionssaal im Rathaus, Erdgeschoss, hinterer Eingang. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Nachtrag zur Berichterstattung GR-Sitzung 13.03.

Von unserer Berichterstattung über die Gemeinderatssitzung vom 13.03.2025 auf unserer Homepage haben sich einzelne Gemeinderäte nicht angemessen wertgeschätzt wiedergegeben gefühlt. Dass die Personen sich dadurch persönlich angegriffen fühlten, bedauern wir – denn das lag keinesfalls in unserer Absicht. Wir bedanken uns bei den Gemeinderatskolleginnen und -kollegen für die offene Auseinandersetzung und die klärenden Gespräche. Renate Schwarz, Fraktionsvorsitzende

Lärmaktionsplan, Orlemannkreuzung, Haushalt – GR-Sitzung am 13.03.2025

Wie immer berichten wir nach den Gemeinderatssitzungen im Amtsblatt und ausführlich hier auf unserer Website.

Derzeit haben die Gemeinderatssitzungen sehr volle Tagesordnungen. Das birgt die Gefahr, dass Themen hinten runter fallen. Die Gemeinderatssitzung am 13.03.2025 war durch zwei große Themen geprägt: Lärmaktionsplanung und Umbau der Orlemannkreuzung. Dazu kamen die Haushaltsberatungen und zwei Anträge unserer Fraktion. 

Die Unterlagen zu den Sitzungen sind auch auf der Website der Stadt abrufbar, aber die Dokumente mit ihren vielen Seiten finden wir schlecht lesbar. Wir haben die Dokumente hier bei uns deshalb etwas aufbereitet und sortiert. Generell gibt es im Gemenderat häufig nur Berichte, dann muss man die Unterlagen im Nachgang anfordern. Das ist immer mühsam. Wir wünschen uns, dass Bürgermeister und Verwaltung hier in Zukunft deutlich proaktiver agieren und Vorlagen sowie Unterlagen im Vorfeld von Sitzungen erstellen, damit sich Bürgerinnen und Bürger, aber auch Gemeinderäte auch schon vorher informieren können.

Weil so viele wichtige Themen behandelt wurde, werden wir einige Themen hier auch noch einmal gesondert bringen.

Lärmaktionsplan

Wir freuen uns, dass die Verwaltung endlich einen Entwurf für die Lärmaktionsplanung vorgelegt hat. Die Fraktion der Grünen hatte schon einmal in der letzten Legislatur angeregt, eine Lärmaktionsplanung zu erstellen. Damals wurde das abgelehnt. Nun muss die Lärmaktionsplanung aus gesetzlichen Anforderungen heraus erstellt werden.

Die Lärmbelastung entlang der Ortsdurchfahrten ist seit vielen Jahren Thema und eine große Belastung für viele Menschen in Lichtenau und den Ortsteilen. Die Ergebnisse der Lärmberechnungen sind erschreckend, geben aber die Möglichkeit für Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, z.B. mit Tempo 30.

Tempo 30 verbessert nicht nur die Lärmsituation, sondern auch die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrende als schwächste Verkehrsteilnehmende. Eine Chance für Tempo 30 ergibt sich für die Mooser Straße, die Hauptstraße bis zum Kreisverkehr und die Landstraße in Scherzheim. Zwischen Kreisverkehr und Ortsausgangin Richtung Scherzheim könnte Tempo 70 angeordnet werden.

Für die Landstraße in Scherzheim war zunächst nur eine nächtliche Ausweisung von Tempo 30 vorgesehen. Wir unterstützen hier die Anregung der Bürger für Lichtenau, für die Ortsdurchfahrt Scherzheim eine ganztägige Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 durchzusetzen.

Wir haben angeregt, dass die Lichtenberger Straße in Muckenschopf ebenfalls auf Tempo 30 reduziert wird, damit die enorme Belastung durch Schwerverkehr in Muckenschopf wenigstens etwas abgemildert wird.

Die Lärmaktionsplanung geht nun in die sogenannte Offenlage und wir hoffen, dass die Verwaltung hierzu proaktiv eine Bürgerbeteiligung anbietet und nicht nur die gesetzlich vorgeschriebene Offenlage.

Orlemannkreuzung und Bushaltestelle Schwanen

Im zweiten Tagesordnungspunkt hat die Verwaltung Planungen für den Umbau der Orlemannkreuzung und den barrierefreien Umbau der Haltestelle am Schwanen vorgestellt.

Auch hier freuen wir uns, dass endlich Vorschläge gezeigt wurden, die realisierbar scheinen. Allerdings sind die Planungen momentan rein verkehrsrechtlicher Art und berücksichtigen die Belange der schwächeren Verkehrsteilnehmenden (Fußgängerinnen/Fußgänger und Radfahrende) nicht ausreichend. Vor allem aber fehlt eine städtebauliche Betrachtung. Uns gehen die Vorschläge nicht weit genug, denn es braucht eine Gesamtbetrachtung unserer Ortsmitte, also des kompletten Bereiches zwischen Orlemannkreuzung und Rathaus, was auch durch die CDU angeregt wurde. Wir werden uns als Fraktion jetzt mit den Vorschlägen beschäftigen.

Haushaltsberatungen

Über den Haushalt wurde auch diskutiert. Gerade, wenn man als Zuschauerin oder Zuschauer der Sitzung zuhört, ist es manchmal sehr schwierig nachzuvollziehen, um was es eigentlich geht. 

Udo Klett hat sich dafür stark gemacht, dass die finanzielle Förderung von Obstbäumen beibehalten wird. Es geht um ein paar hundert Euro. Das Engagement ist zwar löblich, aber bei einem millionenschweren Defizit sind das nur Kleinigkeiten.

Armin Kientz wollte den Haushalt noch einmal komplett erklärt haben, weil er bei der Haushaltsklausurtagung krank war. Ist das also Pech für alle anderen, die in dieser Sitzung waren und muss wegen eines Einzelnen, der sich ja auch bei seiner Fraktion informieren könnte, alles doppelt diskutiert werden? 

Gerhard Meier hat auf das strukturelle Defizit aufmerksam gemacht, was aus Zuschauersicht einer der wenigen signifikanten Beiträge war, da er den Finger in die Wunde der Unterfinanzierung des Haushaltes legte. 

Diskutiert wurde auch darüber, ob der Umbau der Wörthstraße wirklich notwendig ist. Man kann sich an dieser Stelle fragen, warum das nicht schon im Zuge der Planungsvorstellung vor einigen Monaten diskutiert wurde. 

Alle Gemeinderäte mit Wortbeiträgen haben sich auf die Haushaltsklausur bezogen, die aber nicht öffentlich war, was es für interessierte Bürgerinnen und Bürger nahezu unmöglich machte, dem Geschehen zu folgen. Als Zuschauerin kann man nur hoffen, dass die Verwaltung einen klaren Plan hat.

Einwohnerversammlungen

MiTEiNANDER hat außerdem einen Antrag gestellt, dass die Verwaltung über die in der letzten Wahlperiode stattgefundenen und geplanten öffentlichen Einwohnerversammlungen berichtet.

Politik lebt von Öffentlichkeit und davon, dass Bürgerinnen und Bürger wissen, welche Themen in ihrer Gemeinde/in ihrem Ortsteil bearbeitet werden. Die Gemeindeordnung Baden-Württemberg sieht dafür seit vielen Jahren das Instrument der öffentlichen Einwohnerversammlung vor, in der Bürgerinnen und Bürger auch Fragen stellen dürfen.

Wir wissen, dass es in manchen Ortsteilen Einwohnerversammlungen (auch wenn sie nicht so bezeichnet werden) gibt, in manchen nicht. Dennoch werden unserer Ansicht nach viel zu viele Themen nicht öffentlich diskutiert. Eine Bürgerversammlung, in der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen können, wäre deshalb ein Beitrag für offene und transparente Kommunalpolitik, die die Bürgerschaft ernst nimmt. In der Gemeinderatssitzung gab es vor allem Widerstand aus Scherzheim, wo es in der Silvesterversammlung früher mal Fragen erlaubt waren, mittlerweile nicht mehr.

Leider hat der Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt, dass die Verwaltung über stattgefundene und geplante Bürgerversammlungen berichtet. Wir stellen nun eine direkte Anfrage an die Verwaltung, denn nach dem Informationsfreiheits- und Transparenzgesetz des Landes Baden-Württemberg haben wir Anspruch auf die Informationen.

Dr. Katrin Korth und Renate Schwarz für die Liste MiTEiNANDER

GR 20250313 Tagesordnung GR 20250313 TOP 2 Entwurf Lärmaktionsplanung GR 20250313 TOP 4 bis TOP 9 GR 20250313 TOP 7 Einwohnerversammlungen TOP3_KL_Lichtenau_Orlemannkreuzung_und_Bushaltestelle_2025-02-20

Schulsozialarbeit und saubere Bäche – GR-Sitzung am 23.01.2025

Schulsozialarbeit

Seit Herbst 2024 gibt es in Lichtenau Schulsozialarbeit. Die Schulsozialarbeiterin Frau Winterhalter gab in der Gemeinderatssitzung interessante Einblicke in den Schulalltag. Sie ist an der Gustav-Heinemann-Grundschule Ansprechpartnerin für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für Lehrkräfte und Eltern. In kurzer Zeit hat sie eine gute Verbindung zu den Schülerinnen und Schülern herstellen und Vertrauen aufbauen können. Wir finden, dass der Beschluss des Gemeinderates für eine Schulsozialpädagogin eine sehr gute Entscheidung war.

Retentionsbodenfilter Römerweg

Als weiterer wichtiger Punkt wurde die Entwurfsplanung für den Bau eines Retentionsbodenfilters zur Entlastung der Mischwasserkanalisation in Lichtenau und Ulm vorgestellt. In Lichtenau und Ulm gibt es eine Mischwasserkanalisation. Das bedeutet, dass Schmutz- und Regenwasser zusammen im Kanal geführt werden. Bei Starkregen reicht die Kanalisation nicht aus. Wasser läuft aus dem Kanal über Rückhaltebecken in die Acher. Dafür gibt es eine wasserrechtliche Erlaubnis, die die maximal zulässigen Mengen vorgibt, damit die Acher nicht verschmutzt. Die Rückhaltebecken Römerweg und Grefferner Straße überschreiten beide die zulässigen Mengen und müssen deshalb mit einem Retentionsbodenfilter ertüchtigt werden. In solchen Filtern wird das verschmutzte Wasser durch einen speziellen Boden gleitet und so gereinigt. Lichtenau ist zu diesen Maßnahmen verpflichtet, um die Mischwasserkanalisation in Lichtenau und Ulm zu entlasten. Das klingt kompliziert, dient aber letztlich auch dazu, dass das Wasser in unseren Gewässern sauber ist.

In finanzieller und zeitlicher Hinsicht wird das ein großes und kostenintesives Projekt, ist aber wichtig für eine zukunftsfähige Infrastruktur in Lichtenau.

Anträge unserer Fraktion

Unsere Fraktion MiTEiNANDER hat an dem Abend auch zwei Anträge eingereicht, die in einer der nächsten Sitzungen im Gemeinderat auf der Tagesordnung stehen werden.

Da fragen wir nach Einwohnerversammlungen, die eigentlich in der Regel einmal im Jahr anberaumt werden sollen. Der andere Antrag befasst sich mit den Veröffentlichungen der Protokolle und Beschlüsse des Gemeinderates sowie der Ortschaftsräte und des Bauausschusses. Wir fordern die Verwaltung auf, Beschlüsse innerhalb einer Woche auf der Internetseite der Stadt zu veröffentlichen – so wie es  die Gemeindeordnung vorsieht. Darüberhinaus sollen auch die Protokolle zeitnah veröffentlicht werden.

Wir meinen, dies ist notwendig, um der Informationspflicht gegenüber der Bevölkerung gerecht zu werden und Transparenz in die Arbeit des Gemeinderates zu bringen.

Es kann ja nicht jede/r Bürger:in immer an allen Sitzungen teilnehmen, um mitzubekommen, was beschlossen wurde. Über eine Veröffentlichung können dann aber die Lichtenauer zeitnah erfahren, was der Gemeinderat für unsere Stadt auf den Weg gebracht hat.

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Altes Rathaus Ulm und mehr – GR-Sitzung am 19.12.2024

Zum Jahresabschluss gab es am 19.12.2024 eine kurze Gemeinderatssitzung.

Den Umbau des Alten Rathauses in Lichtenau-Ulm für Wohnungen hatte noch der letzte Gemeinderat beschlossen. Nun geht es um die bauliche Umsetzung. Wir haben den Auftragsvergaben für Klempner, Naturwerkstein, Fensterbau, Trockenbau, Heizung, Sanitär und Elektro zugestimmt. Die Beschlüsse fielen einstimmig. Insgesamt sind im Haushalt für den Umbau rund 900.000 € eingeplant. Die Kostenberechnungen belaufen sich dabei aktuell auf 840.000 € und es fließen Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm.

Wir finden es richtig, dass das Alte Rathaus für Wohnen umgebaut wird. Gerade kleine Wohnungen zum Mieten sind dabei besonders wichtig, für ältere Menschen, die sich verkleinern wollen, oder für junge Leute, die beispielsweise als Auszubildende mit der ersten eigenen Wohnung den Schritt in die Selbständigkeit gehen können.

Unser Fraktionsmitglied Ira Wäldele bat die Verwaltung noch darum, dass die Aufstellung des Gerüstes rechtzeitig angekündigt werden muss. Für die Schülerinnen und Schüler und deren Eltern ist es wichtig zu wissen, ob es Einschränkungen auf dem Schulweg gibt.

Der zweite Tagesordnungspunkt betraf das Umsatzsteuerrecht für Kommunen. Nach europäischer Richtlinie darf die Beschränkung des Umsatzsteuerrechts auf bestimmte Bereiche, also nur auf Betriebe gewerblicher Art, nicht mehr angewendet werden. Nur nichtunternehmerische Tätigkeiten, die zu keiner Verzerrung des Wettbewerbs führen, sollten nicht betroffen sein. Dazu zählen beispielsweise die Tätigkeiten im Rahmen der öffentlichen Gewalt, wenn die Kommune nicht unternehmerisch tätig ist (z.B. Gebührenbescheide). Aber da das Gesetz dies nicht eindeutig benennt und im Detail auflistet, haben wir einstimmig beschlossen, dass Lichtenau das neue Umsatzsteuerrecht noch nicht anwenden, sondern die Übergangsregelung bis 31.12.2026 nutzen wird.

Renate Schwarz bat außerdem die Verwaltung, die Ergebnisse der Radarmessungen im WhatsApp-Kanal zu veröffentlichen. Der Bürgermeister Christian Greilach sicherte zu, die umfangreichen Daten der Messung in geeigneter Form zu veröffentlichen.

Lärmaktionsplan, Feuerwehrbedarfsplan, Grundsteuer – GR-Sitzung am 05.12.2024

Viele Interessierte waren in die GR-Sitzung am 05.12.2024 gekommen. Das ist nicht immer so. Es ist deshalb schön, wenn die Themen auf so großes Interesse stoßen. Beraten wurde unter anderem über den Feuerwehrbedarfsplan, die Festlegung des Hebesatzes zur Grundsteuer, den Lärmaktionsplan sowie einen Zuschuss für die Flutlichtanlage des SV Ulm.

Lärmaktionsplanung

Seit vielen Jahren ist die Lärmbelastung entlang der Ortsdurchfahrten ein großes Thema. Während in den Gemeinden drum herum längst Tempolimits erlassen wurden, tat sich in Lichtenau nichts. Nun endlich sind Bürgermeister und Verwaltung aktiv geworden. Für uns zur Freude wurde der vorläufige Lärmaktionsplan vorgestellt.

Der Lärmaktionsplan ist Voraussetzung, damit Maßnahmen zur Lärmreduzierung wie Tempolimits oder auch bauliche Maßnahmen durchgeführt und gegebenenfalls auch gefördert werden können. Der vorgestellte Zwischenstand durch das Ingenieurbüro Köhler  Leutwein klingt vielversprechend. Eine Temporeduzierung an vielen Stellen der Hauptverkehrsstraßen in Ulm, Lichtenau und Scherzheim (nachts) auf 30 km/h kann ziemlich sicher durchgesetzt werden.

Unser GR-Kollege Udo Klett hat richtigerweise angemerkt, dass eine nächtliche Reduzierung auf der Ortsddurchfahrt Scherzheim ein guter Anfang sei, aber eine Temporeduzierung morgens, wenn die Kinder zur Schule gehen, genauso wichtig ist.

Für uns als MiTEiNANDER ist wichtig, dass wir die Ortsdurchfahrten immer gesamtheitlich betrachten und auch die Qualität der Ortsmitte, die Stadtkernsanierung, die Radwegeplanung, den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen und die Verkehrssicherheit gemeinsam betrachten. Wir wollen, dass dieses wichtige Thema mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam diskutiert wird.

Die Präsentation zum Lärmaktionsplan haben wir hier beigefügt.

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Bauplatzvergabe

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Festlegung der Bauplatzvergabekriterien für das Baugebiet Neufeld-Ost im Stadtteil Grauelsbaum. Hier werden künftig jährlich jeweils zwei konkret benannte Bauplätze anhand eines Punktesystems vergeben. Mindestens 40 Punkte, die sich unter anderem aus Familienstand, Kinderanzahl sowie sozialem Engagement zusammensetzen, müssen erreicht werden. Bewerberinnen und Bewerber mit der höchsten Punktzahl erhalten den Bauplatz. Diese Festlegung erfolgt auf Wunsch des Ortschaftsrates Grauelsbaum und wir konnten dem mehrheitlich zustimmen.

Feuerwehrbedarfsplan

Beim Feuerwehrbedarfsplan wurden die einzelnen Standorte der Feuerwehrhäuser geprüft, um die örtliche Lage im Einsatzgebiet und die damit verbundene zeitlich-räumliche Gebietsabdeckung abzuschätzen. Lichtenau ist personell zum Glück gut ausgestattet, bei den Standorten und Gebäuden gibt es jedoch großen Nachholbedarf. An allen Standorten besteht Sanierungsbedarf. Außerdem laufen derzeit Gespräche mit der Stadt Rheinau, um evtl die Feuerwehrhäuser in Muckenschopf, Helmlingen, Memprechtshofen und vielleicht Scherzheim an einem Standort zusammenzulegen. Wir haben den Bericht zur Kenntnis genommen. Zu entscheiden gab es hier nichts.

Grundsteuerhebesatz

Die neue Grundsteuer beschäftigt gerade viele Menschen. Auch wenn die Grundsteuer insgesamt aufkommenssteuerneutral gestaltet wird, werden die Steuersätze für viele private Grundstückseigentümer steigen. Das liegt vor allem daran, dass die früheren Berechnungen auf jahrzehntealten Grundlagen beruhen. Während es also für viele private Eigentümer teurer wird, bevorteilt die Neufeststetzung einige Gewerbetreibende mit großen Grundstücken. Sie müssen zukünftig weniger Grundsteuer bezahlen. Wir finden das nicht richtig. Wir möchten. dass die Situation noch detailliert erfasst und bei einer eventuellen Diskussion über den Gewerbesteuer-Hebesatz berücksichtigt wird.

Wir haben auch die Grundsteuer C angesprochen. Mit dieser Steuer könnten baureife, erschlossene Grundstücke, die sofort bebaut werden können, künftig höher besteuert werden. Wir finden diese Steuermöglichkeit richtig und wichtig. Jahrelang brachliegende, eigentlich bebaubare Grundstücke verhindern oftmals die innerörtliche Entwicklung. Solche Grundstücke sollten zuerst bebaut werden, anstatt immer neue Baugebiete auszuweisen, die zur weiteren Versiegelung der Landschaft beitragen. Die Verwaltung will sich diesem Thema widmen, aber erst, wenn hierzu mehr rechtliche Klarheit besteht. Wir bleiben an dem Thema dran.

Zur Festlegung des neuen Hebesatzes von 300 v.H. für die Grundsteuer B gab es dann einen einstimmigen Beschluss.

Zuschuss Flutlichanlage SV Ulm

Dem Antrag auf Zuschuss haben wir gern zugestimmt, denn der SV Ulm ist ein aktiver Verein mit wichtiger Jugendarbeit, was unbedingt gefördert werden sollte.

 

Die Sitzungsunterlagen fügen wir hier bei.

GR-Sitzung 20241205

 

Bebauungsplan, Finanzlagebericht, Ackerrandstreifen – Gemeinderatssitzung am 14.11.2024

Bebauungsplan „Östliche Schulstraße“

Seit 2019 wird im Gemeinderat und der Öffentlichkeit über den Bebauungsplan „Östliche Schulstraße“ gestritten. In der letzten Legislatur, als MiTEiNANDER noch nicht im Gemeinderat war, haben die Gemeinderäte der Grünen sich hier immer sehr deutlich positioniert und gegen die Weiterentwicklungen außerhalb der Ortslagen gestimmt, die zudem mit großen Verlusten bei den Streuobstwiesen einhergehen. Besonders deutlich kann man das aktuell in Grauelsbaum sehen. Auch das jetzt zu beschließende Baugebiet „Östliche Schulstraße“ sollte ursprünglich viel größer werden. Wir stehen für Nachverdichtung und Aktivierung innerörtlichen Leerstands und nicht für weitere Flächenversiegelungen. Wir sind froh, dass das Gebiet jetzt deutlich kleiner geworden ist und dennoch eine Ortskernabrundung darstellt, die das Seniorenheim besser einbinden. Deshalb haben wir der Satzung für das nun deutlich verkleinerte Gebiet am Ortsrand von Ulm zugestimmt.

Was aber für uns gar nicht geht, waren die Vorschläge für die Gestaltung der Schulstraße. Nicht zufrieden waren wir mit den Vorschlägen für die Gestaltung der Schulstraße. Die Fahrbahn soll auf 6 m verbreitert werden. Ein weiterer Gehweg mit 1,50 m Breite soll auf der Seite des zukünftigen Baugebietes ergänzt werden. Im Öffentlichen Raum ist kein einziger Baum vorgesehen.

Es ist einfach absehbar, was passieren wird: auf dieser Straße ist das „zu schnell fahren“ vorprogrammiert.

Und habt Ihr mal probiert auf einem 1,50 breiten Gehweg nebeneinander zu laufen (z.B. Kinderwagen, Erwachsener und weiteres Kind)? Zwar gibt es in Lichtenau an vielen Stellen auch keine breiteren Gehwege. Aber muss man diese Fehler immer wieder aufs Neue wiederholen? Vor dem Seniorenheim ist gar keinen Gehweg vorgesehen. Vielleicht dachten die Planer, dass alte Menschen das nicht brauchen. Wir sehen das anders. Und dass wir mehr Bäume brauchen (Stichwort Klimawandel), vor allem entlang der Straßen, lässt dieser Entwurf auch völlig außer Acht.

Für uns sind die derzeit 6 m breit geplante Straße zu breit und der 1,5 m breite Gehweg zu schmal. Uns fehlen auch Schatten spendende Bäume. Über die Straßenplanung wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Wir haben bereits jetzt unsere Kritik mündlich vorgebracht, damit die Verwaltung dies gleich in ihre Planungsüberlegungen einbezieht. Für die Straßenplanung selbst werden wir dann Änderungsvorschläge einbringen. Wir haben unten in Beitrag die Drucksachen eingefügt. Dort könnt Ihr die Planung und die Stellungnahmen einsehen.

Finanzlagebericht der Verwaltung

Jedes Jahr aufs Neue singt die Stadtverwaltung das gleiche Lied: es ist zu wenig Geld da und deshalb kann man gar nicht viel machen. Dann gibt es gegen Ende des Jahres einen Finanzlagebericht und siehe da, es ist doch nicht so schlimm. Denn meistens verschieben sich Projekte.

Der Finanzlagebericht 2024 lässt ein um 0,5 Millionen Euro besseres Ergebnis erwarten als geplant. Im investiven Bereich wird sich der Mittelabfluss statt geplanter 5,7 Mio wohl auf nur 2,6 Mio belaufen; bedingt durch Maßnahmen, die für 2024 zwar geplant, jedoch erst im kommenden Jahr ausgeführt werden können.

Ganz unabhängig davon: wenn man wenig Geld hat, was in Lichtenau ja unbestritten der Fall ist, muss man besonders gut planen und auch immer schauen, wo es möglicherweise Fördermittel geben könnte.

Ackerrandstreifen

Wir werden immer wieder von Bürgerinnen und Bürgern auf die Breite der Ackerrandstreifen entlang der Feldwege und Gemeindeverbindungswege angesprochen. Momentan kann man den Eindruck gewinnen, dass direkt bis an den Weg gepflügt wird. Wir haben unter dem TOP Anfragen das Thema Ackerrandstreifen und deren Einhaltung angesprochen. Hier baten wir um vermehrte Kontrolle, zumindest bei städtischen Pachtgrundstücken.

 

Die Sitzungsunterlagen fügen wir hier bei.

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Was läuft denn so im Gemeinderat?

Julia Braun von der Beratungsgesellschaft Sterr Kölln & Partner berichtete über die Möglichkeiten für Floating-Photovoltaik-Anlagen auf Lichtenauer Baggerseen. Die Präsentation findet sich hier im Anhang.

Wir von MiTEiNANDER können uns vor allem auf dem See I so eine Anlage vorstellen. Das Flächenpotenzial erscheint uns hier ausreichend. Dies in einem Eigenbetrieb zu realisieren, erscheint uns nicht so günstig, weshalb wir dafür plädiert haben, dass die Stadtverwaltung mit möglichen Betreibern und Energiegenossenschaften Kontakt aufnimmt. Wichtig finden wir auch, dass die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes schnell auf den Weg gebracht wird.

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Bereits zum zweiten Mal wurde durch die Verkehrsplaner von Wald&Corbe die Umgestaltung und Sanierung der Einmündung Wörthstraße in die L75 vorgestellt. Nach der Diskussion wurde der Punkt nochmal in die Fraktionen verwiesen. Grundsätzlich ist es für uns wichtig, dass hier deutliche eine Verbesserung für Fußgänger und Radfahrende erreicht wird. Wir treten dafür ein, dass der Gehweg an der L75 von der Schmiedstraße bis zum Heimatmuseum verbreitert wird. Die Präsentation findet sich hier im Anhang.

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Dass der Gemeinderat die Maßnahmen zur Wiedererrichtung des Glockenturms beim Rathaus Muckenschopf und eine finanzielle Unterstützung beschlossen hat, begrüßen wir sehr, auch wenn die Sanierung insgesamt teurer werden. In Muckenschopf wird mit ehrenamtlichem Engagement Viel auf den Weg gebracht, was sonst nicht finanzierbar wäre.