Beitrag von Dr. Katrin Korth, Liste MiTEiNANDER für Lichtenau
Mich treibt das Thema der Lärmbelastung in Muckenschopf um. Der LKW-Verkehr in unserem kleinen und eigentlich wundervollen Ortsteil Muckenschopf ist hoch. Dabei sind vor allem die Holztransporte eine große Belastung für die Menschen entlang der Lichtenbergerstraße und der Hanauerstraße. (Nebenbei: das Sägewerk hat noch andere, sehr unangenemhme Auswirkungen, auch auf Scherzheim. Ob der Standort mit seiner schlechten Erschließung, dem an vielen Stellen unbefestigten Grundstück und der Feinstaubbelastung überhaupt für eine derart große Produktion geeignet ist, wurde in den letzten Jhren ja immer mal wieder diskutiert, auch wenn es Genehmigungen für den Betrieb gibt.)
Meine Frage in der Gemeinderatssitzung am 25.06.2025 war:
Wenn man sich die dem Lärmaktionsplan zugrunde gelegten berechneten Zahlen anschaut, fällt auf, dass die Lichtenberger Straße in Muckenschopf eine vergleichsweise geringe Gesamtverkehrsbelastung hat, aber prozentual den höchsten Schwerverkehrsanteil in Lichtenau.
Täglich fahren hier die Holztransporte ins Sägewerk, große und lange Fahrzeuge. An manchen Tagen bis zu 100 Fahrzeuge. Das ist verbunden mit einer hohen Lärmbelastung, die sich in den für den Lärmaktionsplan berechneten Zahlen nicht wiederfindet. Schlimm ist, dass Schwertransporte nicht selten mit zu hoher Geschwindigkeit in den Ort hineinfahren und der 30er Bereich erst unmittelbar vor der Einmündung in die Hanauerstr. beginnt. Die Straßenbreite ist 6 m, die Gehwege sind manchmal 1,50 m, aber an vielen Stellen schmaler.
Es gibt häufig Gegenverkehre bei den großen LKW und wenn der Platz nicht reicht, dann fahren diese auch über die Gehwege. Die Straßenbreite reicht für die Menge der Schwerverkehre, die dort mittlerweile fahren, nicht aus. (Hinweis: bei großen Anteilen an Schwerverkehren empfehlen die Richtlinien 6,50 m bis 7,00 Straßenbreite.)
All das in einem Ort, der eigentlich idyllisch abseits der Hauptstraße, der L 175, liegt.
Jenseits von der Lärmthematik, die der Lärmaktionsplan nicht wiedergibt, die aber für die Anliegenden eine sehr große Belastung ist, hat Muckenschopf ein Verkehrssicherheitsproblem, für die Schwächsten – Fußgänger, Kinder, alte Menschen, Radfahrende).
Wann und wie will der Bürgermeister diesem Problem, dass es seit vielen Jahren gibt, dass aber in den letzten Jahren stetig gewachsen ist, widmen?
Herr Greilach hat in seiner Antwort erkennen lassen, dass er sich des Problems bewusst ist, er an dem Thema dran ist, aber die Verkehrsbehörde beim LRA, die Tempo 30 letztlich anordnet, leider eine ablehnende Haltung hat.
Mich hat diese Antwort nicht überzeugt, denn mittlerweile gibt die Straßenverkehrsordnung auch andere Begründungsmöglichkeiten für Tempo 30 her, z.B. städtebaulöiche Gründe oder Verkehrssicherheit für zu Fuß gehende Menschen und Radfahrende. Es ist sicher nicht einfach für die Verwaltung, solche Themen immer wieder anzusprechen, aber genau das ist notwendig. Die letzte Verkehrsschau ist meines Wissens bereits einige Jahre her. Seit dem haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen geändert. Man muss hier auch politisch Druck machen, z.B. beim Landrat. Ich finde es jedenfalls schlecht, dass die Muckenschopfer dieser Situation seit Jahren ausgesetzt sind und habe mich gefreut, dass einige Gemeinderäte verschiedener Fragktionen meine Frage in der Debatte um den Lärmaktionsplan aufgegriffen haben. Eine gründliche Verkehrszählung, die in Aussicht gestellt wurde, kann hier deshalb nur der erste Schritt sein.